© Annika Nagel
Berfin Orman ist eine junge Regisseurin mit einem starken gesellschaftskritischen Bewusstsein. Aufgrund ihrer eigenen Biografie hat sie sowohl als Person als auch in ihrer Kunst einen Blick für komplexe Realitäten und verfolgt einen intersektionalen feministischen Ansatz. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Philosophie und Sprachen und Kulturen der islamischen Welt arbeitete Berfin Orman über 3 Jahre als Regieassistentin und wurde Mitglied des bipoc-Netzwek. Seit Oktober 2022 nimmt Berfin Orman an der ITI Academy teil, während sie ihr Debüt als Theaterregisseurin am Thalia Theater und bei Moda Sahnesi gibt.
In Istanbul plant Berfin Orman, "Kasimir und Karoline" (Ö. von Horváth) aus einer multiethnischen und feministischen Perspektive zu inszenieren. Mit dieser Idee hat sie sich beim ITI beworben. Ihr Wunsch ist es, während der ITI Academy mehr über dekoloniale und feministische Zugänge zu klassischen Theatertexten zu lernen. Außerdem bewarb sie sich am ITI mit dem Wunsch, in transnationalen Kurationsprozessen ausgebildet zu werden. Dieses Wissen möchte sie in ihrer kuratorischen Arbeit in Kooperation mit dem bipoc-Netzwerk anwenden.
© Annika Nagel
Ching-Wen Peng wurde in Taipeh, Taiwan, geboren. Von 2014 bis 2018 arbeitete sie als Dramaturgin in einer selbstgegründeten Theatergruppe, der Cyclops Troupe, in Taiwan. Ihr preisgekrönter Fantasy-Roman The City of Windows (2017) wurde in einem Sammelband veröffentlicht.
Nachdem sie für das Masterstudium der Dramaturgie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main nach Deutschland übergesiedelt war, begann sie, verschiedene Darstellungsformen wie Film, Sounddesign und nicht-lineares Romanschreiben zu erforschen. Sie hat mehrere Projekte in Wiesbaden und Frankfurt am Main entwickelt.
Ihr jüngstes Regieprojekt Welcome to the World of Double Narratives, das sich mit konstruierter Ideologie als sozialem Phänomen im postkolonialen Diskurs beschäftigt, wurde bei den Internationalen Maifestspiele Wiesbaden 2023 uraufgeführt.
Für die ITI Academy wünscht sie sich, eine gute Zuhörerin zu sein, die offen für jede Art von unerwartetem Austausch ist und vom künstlerischen und realen Leben der anderen Fellows lernt.
© Annika Nagel
Anastasija Harrowna Bräuniger arbeitet als Schauspielerin und Regisseurin - sie verbindet politisches Dokumentartheater und verschiedene künstlerische Disziplinen, um poetische Diskursräume zu schaffen. Bikulturell aufgewachsen, hat Anastasija ein Interesse daran, über geographische Grenzen hinweg zu arbeiten und transnationale Ansätze zu suchen. Neben ihrem Regiestudium (HfS Ernst Busch) realisierte sie die Kurzfilme CHAMPIONS (2016) in Kurdistan/Irak und Interview (2018) im Libanon, die in Co-Autorenschaft mit von Vertreibung betroffenen Kindern entstanden sind. Für ihr Konzept PROTEST4 (2020), das sie in Zusammenarbeit mit Aktivist:innen aus Protestbewegungen in Hongkong, Chile und dem Libanon inszenierte, gewann sie den Regienachwuchswettbewerb am Theater Erlangen. Gefolgt von ihrem Diplomprojekt Heterotopia Moria (2021), das Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen thematisiert und die Entwicklung der EU-Asylpolitik diskutiert. Während der ITI Academy Week bei Theater der Welt 2023 wird sie die partizipative Installation VOYAGER im Museum Angewandte Kunst präsentieren.
Anastasija ist interessiert daran, von der diversen Gemeinschaft der ITI Academy zu lernen, sich mit ihr auszutauschen und besser zu verstehen: Warum Theater? Und was braucht vielfältiges, transnationales und nachhaltiges Theatermachen?
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Leonard Cruz (Ph.D. in Urban Education mit Schwerpunkt auf den darstellenden und kreativen Künsten) wurde in Pampanga, Philippinen, geboren und wuchs in San Antonio, Texas, auf. Er begann mit seinen vier Brüdern und zwei Schwestern zu tanzen, lernte philippinische und hawaiianische Volkstänze und wurde als erster philippinischer Amerikaner zum Presidential Scholar in the Arts ernannt. Er hat für Bill T. Jones/Arnie Zane und Co., für Sally Silvers, Robert Wilson, das Folkwang Tanzstudio, Kei Takei's Moving Earth und Susanne Linke getanzt und war darüber hinaus Gast beim Wuppertaler Tanztheater. Leonard lebt sowohl in den USA als auch in Deutschland und ist derzeit Lehrbeauftragter an der Hochschule der Künste (HBK) in Essen und am ITP/IMA Department der New York University. Ab September 2023 wird Prof. Dr. Cruz den Lehrstuhl für Theater und Tanz in der Gesellschaft an der HKS-Ottersberg übernehmen. Cruz ist spezialisiert auf Kunst im Kontext sozialer Gerechtigkeit, dekolonisierende Kunsterziehung und kontemplative Praktiken und glaubt an lebenslanges Performen und Lernen.
Für die ITI Academy und die Academy Week war es ihm wichtig, über seine philippinische Identität zu sprechen und darüber, wie diese eine große Rolle in seiner künstlerischen Forschung, Praxis, Zusammenarbeit und Performance-Arbeit spielt. Die Mentorenschaft von Mike Van Graan war entscheidend für seine fortlaufende Fokussierung und Unterstützung von Themen der Social Justice Arts innerhalb der ITI Academy sowie im privaten und beruflichen Leben.
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Dora (Yuemin) Cheng ist eine trilinguale Dramatikerin und Theaterschaffende, die derzeit in Berlin lebt und arbeitet. Geboren und aufgewachsen in Nanjing, China, absolvierte sie ihren Bachelor in Dramatisches Schreiben an der Shanghai Theatre Academy und ihren Master in Visual Language of Performance am Wimbledon College of Art mit einem internationalen Stipendium für asiatische Studierende.
Sie arbeitete als Dramaturgin an der Online-Produktion Qingdao - a messy archive. Deutsche Kolonialvergangenheit in China für das Junge Nationaltheater Mannheim, das von nachtkritik.de für das Theatertreffen 2021 nominiert wurde. Ihr erstes auf Deutsch geschriebenes Theaterstück, Epiphanie 顿悟, stand auf der Shortlist des Theatertreffen Stückemarktes 2022.
Ende 2022 startete sie ein Projekt über chinesische Diaspora Dramatikerinnen in Deutschland. Ziel des Projekts ist es, BIPoC-Theaterschaffende, Theaterschaffende aus dem postmigrantischen Bereich, und chinesische Theaterschaffende und Aktivist:innen miteinander zu verbinden und Potenziale transkultureller Kommunikation aufzuzeigen. Bei der Academy Week im Rahmen von Theater der Welt 2023 präsentiert sie die erste Ausgabe des Projekts - eine Videoinstallation, Das Ende der Welt steht vor der Tür. Ist das ein kritischer Moment oder nicht?, die auf der Auswahl repräsentativer Stücke von fünf chinesischen Dramatikerinnen basiert.
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Helene Röhnsch studierte Theaterwissenschaft, Dramaturgie und politische Theorie in Berlin und Frankfurt am Main. Seit 2018 arbeitet sie als Journalistin für die 3Sat-Sendung "Kulturzeit". Sie ist Mitglied des Kollektivs nOu, das das Nocturnal Unrest Festival im Mai 2021 mitkuratiert und organisiert hat. Nocturnal Unrest - a nocturnal festival for theory, performance and radical flâneuserie" (i.F. nOu) ist ein queer-feministisches Festival für zeitgenössische performative Kunst und heterogene Wissensformen zum Thema Nacht und Dunkelheit, das in Kooperation mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm entstand.
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Hanna Launikovich ist freischaffende Performerin, interdisziplinäre Künstlerin und DJ_ane belarussischer Herkunft, die derzeit in Gießen lebt, wo sie den MA Choreographie und Performance studiert. Seit 2018 arbeitet sie mit dokumentarischem Theater/interdisziplinären dokumentierenden Praktiken. Hanna Launikovich erforscht derzeit mit Hilfe von Soundscapes/experimenteller Musik, die auf Feldaufnahmen, Stimmimprovisation und performativen Partituren basieren, dekolonisierende Praktiken in post-sowjetischen Ländern. In ihrer künstlerischen Praxis konzentriert sie sich in erster Linie auf sozial bedeutsame und traumatische Themen, die für die belarussische Gesellschaft relevant sind (aber nicht darauf beschränkt sind), sowie auf Nostalgie und Isolation.
Da sie sich für die Dokumentation von Methoden interessiert, ist eines ihrer Ziele für die Academy Week, einen Beitrag zur Live-Archivierung des Festivals Theater der Welt beizutragen. Sie würde auch gerne einen Raum schaffen, in dem bewusste Heilung und Transformation auf natürliche Weise geschehen und isolierte Einheiten auf magische Weise zu einem resonierenden Organismus zusammengeführt werden können.
© Annika Nagel
Melmun Bajarchuu bewegt sich an den Grenzbereichen von Kunst, Theorie und Politik als Denkerin und Diskurspartnerin und übernimmt in kollaborativen künstlerischen Prozessen diverse Rollen, u.a. als critical companion, Kuratorin und Produktionsleitung. Der Wunsch nach Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen sowie die Hinterfragung bestehender Strukturen und dazugehöriger Machtverhältnisse und Ausschlussmechanismen treiben sie an. Ihr besonderes Interesse gilt der Verwebung von Theorien und Praktiken im Kontext poststrukturalistischer, post- und dekolonialer sowie queerfeministischer Fragestellungen. Sie engagiert sich in der Initiative für Solidarität am Theater und bei der produktionsbande für intersektionale Perspektiven und gerechtere Arbeitsbedingungen in den Darstellenden Künsten. Seit 2020 ist sie als Peer-to-Peer Beraterin im Bereich Antidiskriminierung beim Performing Arts Programm Berlin (PAP) tätig.
Aktuell forscht sie zu Praktiken in Performance und Kuration, die historische Verschränkungen mitdenken und die Binarität von Minderheit und Mehrheit aufbrechen sowie zu künstlerischen Ausdrucksformen, in denen die Selbsterzählung minorisierter Gruppen zentriert wird, insbesondere aus post*migrantischen und mehrfach marginalisierten Perspektiven. Im Rahmen der ITI Academy möchte sie Formate der künstlerischen Zusammenkunft von mehrfach marginalisierten Kulturpraktizierenden erarbeiten, in denen es Raum für Differenzen gibt jenseits von Othering-Mechanismen einer weißen Dominanzgesellschaft.
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Konrad Amrhein studiert Regie im dritten Jahr an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Als Mitglied des Hochschulsenats und des Instituts für zeitgenössische Musik Frankfurt setzt Konrad Amrhein sich insbesondere für transdisziplinäre Vernetzung und spartenübergreifende Projektarbeit ein. Zwischen 2017 und 2019 arbeitete Konrad Amrhein unter anderem für das Produktionsbüro der Berliner Philharmoniker, das Detect Classic Festival, das Podium Festival Esslingen und das Stegreif.Orchester Berlin. 2018 gründete Konrad Amrhein das AREPO netzwerk für multidisziplinäre Kunst und wirkte als persönlicher Assistent* des Intendanten Jochen Sandig zwischen 2019 und 2020 bei der Umgestaltung der Ludwigsburger Schlossfestspiele zu einem Festival der Künste, Demokratie und Nachhaltigkeit mit. Im Laufe des Studiums entstanden erste eigene Regiearbeiten im Musik- und Sprechtheater. Zuletzt die transdisziplinäre Kollektivarbeit „Pionier_in Ingolstadt“ nach Marie Luise Fleißer im Oktober 2022 und die Oper „Der Wald“ von Ethel Smyth.
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Laia Montoya ist Kulturmanagerin und Produzentin. Sie absolvierte ein Studium in Politik- und Verwaltungswissenschaften (UPF) und ein Aufbaustudium in internationaler Zusammenarbeit und Kulturmanagement (IL3-UB). Sie lebt in Berlin und ist Co-Direktorin der TINA Agency, einer multilokalen Organisation, die internationale Projekte mit Künstler*innen und Institutionen aus dem Tanzbereich verwaltet und fördert. Als Kulturmanagerin hat sie jüngst Projekte mit Organisationen wie Graner in Barcelona, ICEC - Berlin und Catalan Arts, New Theater Institute of Latvia, Studio Alt und Bazaar Festival in Prag, LAFT Berlin, Loom Festival in Barcelona und anderen entwickelt, die die Internationalisierung der Darstellenden Künste in ihren jeweiligen Ländern fördern. Im Jahr 2020 erhielt sie für das Projekt Queer Theatre in Catalonia: methods for production and programming das OSIC-Stipendium für Forschung im Bereich der Darstellenden Künste. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Internationalisierung der Künste, während ihre Hauptinteressen Nachhaltigkeit, Transversalität und die Zugänglichkeit von Kunst und Kultur sind.
© Annika Nagel
Jäckie Rydz (they/them) ist polnisch-deutsche:r Performer:in und Bühnenbildner:in. They studierte an der Universität der Künste Berlin, am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und an der Akademia Teatralna in Warschau. Jäckie arbeitete in Berlin, Wien, Luxemburg und London. Jäckie’s erste internationale Ko-Produktion BABYLON wurde im April 2023 am Nowy Teatr in Warschau uraufgeführt und wird im Rahmen der Academy Week während Theater der Welt 2023 im studioNaxos gezeigt.
Jäckie Rydz freut sich darauf, andere international arbeitende Theaterschaffende im Rahmen der ITI Academy kennenzulernen.
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Maximilian Zahn studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, Dramaturgie in Zagreb und war Teilnehmer des uniT Forum Text in Graz (ein Forum für junge Autor:innen). Er arbeitet als Dramaturg und Autor im Bereich Performance und Theater (u.a. Schauspielhaus Wien, Münchner Kammerspiele) und ist Assistent der künstlerischen Leitung am Künstler*innenhaus Mousonturm. Er arbeitete unter anderem mit Lola Arias, Caroline Creutzburg, Arthur Romanowski und dem chinesischen Dokumentarfilmkollektiv Folk Memory Project zusammen. Derzeit koordiniert er das bundesweite Netzwerk von nichtbehinderten und behinderten Tanz- und Theaterschaffenden. Gemeinsam mit Lina Majdalanie kuratierte er im Februar 2023 das Festival No One's Land im Künstler*innenhaus Mousonturm, ein interdisziplinäres Programm, das sich mit Grenzen und der Zukunft der Internationalität beschäftigt. Er wird diese Arbeit im Rahmen seines ITI-Stipendiums fortsetzen und sich dabei auf Fragen der (internationalen) Zusammenarbeit und Strategien zur Unterwanderung der Logik der Extraktion konzentrieren.
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Laura Waltz ist eine in Berlin lebende Performerin mit Schwerpunkt auf Bewegungsforschung und Puppenspiel/Objekttheater. Ausgebildet in Tanz, Schauspiel und Puppenspiel/Objekttheater, erforscht sie die tiefen Bedeutungsmöglichkeiten durch/von Bewegung und Interdisziplinarität. Sie interessiert sich für deren Kombination auf der Bühne als Erweiterung der konventionellen Ausdrucksmöglichkeiten und dafür, wie sich diese verschiedenen Formen im kreativen Prozess gegenseitig befruchten und beeinflussen können. Sie experimentiert sowohl mit ihrem eigenen Körper als Instrument als auch mit der Belebung von externen performativen Materialien, deren Verschmelzung oder Trennung und allen Möglichkeiten, die dazwischen liegen. Dabei hinterfragt sie die daraus resultierenden Effekte als Widerhall dramaturgischer Entscheidungen.
Laura ringt mit Inhalten, die sich mit Inklusion und Feminismus befassen: Sie ist in zwei inklusiven Kompanien in Berlin aktiv. Darüber hinaus experimentiert sie mit und positioniert sich gegen Hypersexualisierung und Objektivierung des weiblichen Körpers, patriarchale Dynamiken und deren Verfolgung, fremde Aneignung von Körpern, Diskriminierung von Frauen und FLINTA*-Personen und mehr. Sie hat unter anderem am Thikwa Theatre, Dock 11 und Sophiensaele gearbeitet.
Laura freut sich darauf, sich mit den anderen Fellows auszutauschen, ihre künstlerischen Welten und unterschiedlichen Perspektiven zu entdecken und zu teilen, um gemeinsam herauszufinden, wie diese sich gegenseitig nähren und bereichern können.
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Maíra Wiener ist freischaffende Theatermacherin und als Regisseurin, Performerin, Dramaturgin, Produktionsleiterin und Theaterpädagogin in unterschiedlichen Konfigurationen und Arbeitsstrukturen tätig. Ihre Schwerpunkte liegen auf partizipativen, interdisziplinären, ortsspezifischen und prozesshaften performativen Formaten in vorwiegend ländlichen und öffentlichen Räumen. Bezug zu Kunst in ländlichen Räumen entwickelte sie bereits in 2015: Sie leitete performative Projekte in der 18.000 Einwohner:innen Kleinstadt Garopaba in Brasilien, wo sie teils aufwuchs. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich oft mit Migration und damit verbundenen Erfahrungen und Zuschreibungen.
Maíra Wieners Ambition bei der ITI Academy ist sich mit spannenden Fellows auszutauschen, einen Blick hinter die Kulissen des Festivals Theater der Welt zu werfen und in den Mentoring-Sessions mit Björn Bicker über ihre eigenen kreativen Prozesse, besonders im Hinblick auf Partizipation im Theater, zu reflektieren.
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Natasha Borenko ist eine in Sibirien geborene fluide Theatermacherin, Dramatikerin, Regisseurin und Performerin, die seit 2019 in Berlin lebt. Natasha Borenko macht partizipatives, dokumentarisches und gamebasiertes politisches Theater. Als queer-feministische Migrantin sieht Natasha Borenko Partizipation als ein Werkzeug, um das System zu dekonstruieren und den Wandel zu erproben.
Die Teilnahme an der ITI Academy empfindet sie als eine Chance, mit verschiedenen Künstler:innen in Kontakt zu kommen und möglicherweise zukünftige Kollaborateur:innen zu treffen, mit denen es nicht nur ästhetisch, sondern auch politisch "Klick" macht. Natasha Borenko sieht darin auch eine gute Gelegenheit, die Arbeit von Institutionen wie dem ITI kennenzulernen und zu sehen, wie sie sich gegenseitig von Nutzen sein können.
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Nora Tormann arbeitet als Choreograf:in, Performer:in und Tanz-Dramaturg:in mit Lebensmittelpunkt in Berlin. Mit einem Hintergrund in politischer Philosophie und zeitgenössischem Tanz bewegt sich Noras Praxis zwischen künstlerischer und theoretischer Forschung. Noras choreografische Arbeiten wurden in Deutschland, Island und Mexiko gezeigt. Als Tanz-Dramaturg:in arbeitet Nora mit Kollektiven und Solo-Künstler:innen und interessiert sich besonders für Praktiken der Fürsorge als Rahmen dramaturgischen Arbeitens. Nora ist Mitbegründer:in von Celestial Bodies, einer europaweiten mobilen Plattform für künstlerische Forschung und interdisziplinären Austausch.
Im Rahmen der ITI Academy interessiert sich Nora insbesondere für Methoden und Prinzipen um fürsorgliche und solidarische Arbeitszusammenhängen in den Darstellenden Künsten zu gestalten.
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Mariann Yar arbeitet seit mehreren Jahren an der Schnittstelle von machtkritischer Theaterorganisation und Schauspiel. Sie steht sowohl in der Freien Szene als auch deutschlandweit in Stadt- und Staatstheatern auf der Bühne und ist Teil des künstlerischen Leitungskollektivs im Berliner Ringtheater. Mit ihrem Schaffen steht Yar für eine neue Generation Theaterschaffender, die über die Genregrenzen hinweg kreative Mitsprache einfordern und damit zum künstlerischen und politischen Mehrwert zeitgenössischer Darstellender Kunst beitragen.
Mit ihrem Projekt LANDSFRAU versucht sie durch eine diasporische Brille die gängigen Bilder zum Afghanistaneinsatz der letzten 20 zu überschreiben. Bei der ITI Academy erhofft sich Yar den multidiszipläneren Austausch mit anderen Künstler:innen, die zu transnationalen Themen arbeiten oder eine transnationale Perspektive einnehmen. Dabei stehen besonders konzeptionelle Anreize, Netzwerk-Möglichkeiten und das Teilen künstlerischer Praxen für sie im Vordergrund.
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Sandra Krause ist Teil des selbstorganisierten Sabotage Theatre Collective und hat viel über Theater bei Kuringa - Space for Theatre of the Oppressed in Berlin gelernt. Sie hat Sozial- und Kulturanthropologie sowie Soziale Arbeit studiert. Ihr Ziel ist es, Theater überall hinzubringen und zu entmystifizieren. Mit diesem Ziel hat sie 2022 begonnen, theaterpädagogische Workshops zu geben. Bei der ITI Academy möchte sie mit anderen theaterbegeisterten Menschen in Kontakt kommen und so die Möglichkeit haben, über den bisher bekannten Tellerrand hinauszuschauen.
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Die Regisseurin und Medienkünstlerin Evelyn Hriberšek entwickelt seit 2004 immersive Kunstwerke an der Schnittstelle von Realität und Virtualität. Ihre hybriden Welten und interaktiven Grenzerfahrungen vereinen sensuell erfahrbares Musiktheater mit Installations- und Medienkunst: Akute gesellschaftliche Themen werden in hyperästhetischen Zukunftsszenarien spielerisch für ein Publikum von Hochkultur und Mainstream zugänglich und regen zum aktiven Handeln an – Beispiele hierfür bilden die mehrfach international preisgekrönten Werke O.R.PHEUS und EURYDIKE. Medienethik und Digitale Souveränität sind eng mit dem Schaffen der XR-Pionierin verknüpft und durch Vorträge, Publikationen und Lehre wichtiger Teil internationaler Diskurse. Seit 2022 erforscht Hriberšek künstlerische Umgangsweisen mit neuen Technologien, die angesichts Pandemie, Klimawandel und Energiekrise digital-ethisch wie ökologisch vertretbar sind. Dazu zählt u.a. eine Auseinandersetzung mit theatraler Repräsentation und Archiv zwischen Social Media, Metaverse und Blockchain. Hriberšek studierte Architektur, Bühnen- und Kostümbild und diplomierte mit herausragenden künstlerischen Leistungen. Bereits während des Studiums wurde die gebürtige Slowenin als Beste:r junge:r Bühnen- und Kostümbildner:in in Deutschland, Österreich und Schweiz geehrt, weitere Förderungen (u.a. Internationale Schillertage Mannheim, Akademie Musiktheater heute, ZKM Karlsruhe, Goethe Institut) und Auszeichungen folgten: 2020 erhielt sie für EURYDIKE den B3 Biennale Main Award in der Kategorie Beste XR-Experience.