Das Digitalsierungsprojekt zur theatralen Biomechanik gibt erstmals einen umfassenden Einblick in die langjährige Rekonstruktionsarbeit des ehemaligen Mime Centrum Berlin.
Über 30 Jahre organisierte das ehemalige Mime Centrum, heute Teil des ITI Zentrum Deutschland, europaweit Arbeits- und Rechercheformate sowie theaterwissenschaftliche und -praktische Projekte zur Demonstration und Diskussion der theatralen Biomechanik. Die vom russischen Regisseur Wsewolod Meyerhold in den 1920er Jahren entwickelte Methode für den Schauspielunterricht findet bis heute als Biomechanik nach Meyerhold an Schauspielschulen und in Theatern weltweit Anwendung. Das Langzeitprojekt widmete sich, in enger Zusammenarbeit mit Gennadij Bogdanov, Theaterpädagoge und Dozent der theatralen Biomechanik, der Aufarbeitung der Entwicklung der theatralen Biomechanik seit den 20er Jahren. In Ausstellungen, Konferenzen und Workshops wurde mit deutschen, russischen und anderen internationalen Theaterwissenschaftler:innen die politische und ästhetische Bedingtheit der Methode eruiert.
Aus dieser langjährigen Beschäftigung sind unzählige Fotografien, Plakate, Arbeitsskripte, Programme, Ankündigungs- und Recherchetexte und Videoaufnahmen zur Rekonstruktion der theatralen Biomechanik erhalten, die in einem Digitalisierungsprojekt erschlossen, verzeichnet und digitalisiert wurden. Darüber hinaus wurde eine fundierte und systematische inhaltliche Aufarbeitung anhand der Dokumente entwickelt – die Themenwelt zur theatralen Biomechanik.
Das Projekt wurde gefördert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin/ Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digiS).