Das Mime Centrum Berlin beschäftigte sich mit den Grundlagen der Bewegung im Theater.
Hervorgegangen aus dem Pantomimentheater vom Prenzlauer Berg fungierte das Mime Centrum Berlin ab 1990 als Ort der Produktion, Weiterbildung, der Kooperation und des internationalen Austausches im Bereich der darstellenden Künste und verband dabei Theaterpraxis, Reflexion und Dokumentation. Im Zentrum der Arbeit stand die Frage nach den Grundlagen von Bewegung im Theater, nach der körperlichen, ganzheitlichen Präsenz des:r Darsteller:in überhaupt. Das Mime Centrum untersuchte Formen wie die Mime Decroux, die klassische Pantomine oder auch die theatrale Biomechanik Meyerholds.
Unter der Leitung von Thilo Wittenbecher vermittelten in- und ausländische Dozent:innen in Workshops Grundlagen des Körper- und Bewegungstheaters; Mimen, Schauspieler:innen, Regisseur:innen und Choreograf:innen gaben Projektseminare zu Mime corporel, Biomechanik, Objekttheater. In öffentlichen Arbeitsdemonstrationen, Video Lectures und Diskussionen wurden theaterpädagogische und theaterästhetische Konzepte verdeutlicht. Besonderen Bekanntheitsgrad erlangte dabei das für alle offenstehende tägliche morgendliche Bewegungstraining für Darsteller:innen mit namhaften Dozent:innen wie Anke Gerber, Oliver Pollak, Tony de Maeyer oder Selina Senti. In Theaterrecherchen wurden mit internationalen Theaterwissenschaftler:innen Dokumentationen und Publikationen erarbeitet.
Über 20 Jahre (1993-2013) hinweg koordinierte das Mime Centrum die vom Senat Berlin geförderte Videodokumentation Tanz zur audiovisuellen Aufzeichnung öffentlich geförderter Produktionen der freien Tanzszene Berlins.
Das Mime Centrum Berlin wurde u. a. gefördert von: Nederlands Mime Centrum, Amsterdam; Auswärtiges Ministerium der Niederlande, Den Haag; Bundesministerium des Innern, Berlin; Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin/Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten; Hauptstadtkulturfonds, Berlin; Stiftung Kulturfonds, Berlin; Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds, Prag und Förderband e.V. Berlin.
Ab 2011 fungierte das Mime Centrum als ständiges Projekt des ITI Zentrums Deutschland. Mittlerweile sind die Arbeitsbereiche des Mime Centrums Formate, Projekte und Bereiche des Internationalen Theaterinstituts. Insbesondere die Schwerpunkte der unmittelbaren Verbindung von archivischer und künstlerischer Praxis, sowie der Untersuchung des interdisziplinären Zusammenhangs in den darstellenden Künsten an der Schnittstelle der körperlichen Bewegung im Raum werden in der Zusammenarbeit mit Künstler:innen, Wissenschaftler:innen, Archivar:innen, Studierenden und Theaterinteressierten fortgesetzt.