Am 19.12. findet das öffentliche Symposium "Moving Margins. Dance archives in practice through distance and abscence" statt, ein Kooperationsprojekt des ITI mit den Künstler:innen Nitsan Margaliot und Sasha Portyannikova.
Was fehlt in der bekannten und vertrauten Überlieferung der Tanzgeschichte?
Wie begegnen wir den notwendigen anderen Erzählungen und wie gehen wir damit um?
Welche Methoden und Praktiken können wir entwickeln, um das Archiv in seiner Vielfalt neu zu betrachten?
Mit einem Fokus auf Figuren und Tendenzen außerhalb des nordamerikanischen und westeuropäischen und westeuropäischen Kanons, schaffen wir ein relevanteres, vollständigeres, kontroverseres und unbequemeres Bild der Tanzgeschichte.
Zu diesem Zweck hat sich eine Gruppe von Tanzkünstlern mit unterschiedlichem Hintergrund regelmäßig getroffen
während des Jahres 2021. Sie sind:
- Nitsan Margaliot (erforscht poetische Wege, um Hommagen an Vorfahren zu schaffen und experimentiert mit subjektiven Wegen, um Zeit neu zu thematisieren und zu erfinden)
- Christelle Ahia Kamanan (erforscht die Weitergabe und Bewahrung des kulturellen Erbes in Abwesenheit von materiellen Archiven - Fallstudie des transatlantischen afrikanischen Kulturerbes)
- Kasia Wolińska (Tanz und Horizonte /+ Schatten des Postkommunismus, Resonanzen des Kalten Krieges in der Produktion und Praxis des Tanzes, Wiedererlangung des vergessenen kulturellen, sozialen und politischen Vermächtnisse des Ostens)
- Amelia Uzategui Bonilla (erinnert sich an improvisierte Tanzpartituren und stellt sie neu zusammen, Beschaffung von afro-peruanischer Literatur, Forschung und lebenden Tanzpraktikern)
- Sasha Portyannikova (recycelt die textlichen Spuren von Tanzexperimenten im früheren Sowjetrussland und deren Einfluss auf die post-sowjetische Verkörperung)
- Bianca Figl (erforscht materielle und verkörperte Archive, verschiedene Formen von Wissenstraditionen, Wege zur Dekolonisierung von Archiven in einem ethnographischen Museum, Praktikerin verschiedener Tanzstile aus Indonesien)
- Agata Siniarska (erforscht, wie Choreographie ein Archivierungswerkzeug sein kann, zwischen somatischen und ökologischen Landschaften, zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Körpern, in der Zeit des Massensterbens)
Durch das Erschaffen, Erfinden und Diskutieren der Möglichkeit, mit den Mitteln des zeitgenössischen Tanzes Archive von den Rändern der Welt wieder aufzusuchen mit zeitgenössischen Tanzwerkzeugen, hinterfragte die Gruppe das bestehende Paradigma des
unidirektionalen Wissenstransfers von Experten zu Studenten. Durch das halbjährige webbasierten Labor wurde eine Bildungsstruktur erprobt, in der alle Teilnehmer auf horizontaler Ebene austauschen, ihr eigenes Fachwissen einbringen, Praktiken miteinander teilen
und blinde Flecken der bestehenden Infrastruktur in Tanzarchiven sichtbar machten. In diesem Symposium werden die individuellen Forschungsprojekte der TeilnehmerInnen sowie die Ergebnisse dieses befruchtenden Austauschs vorgestellt.
Termin:
Sonntag, 19. Dezember 11-19h
Format:
Online - freier Eintritt
Teilnahmemöglichkeiten:
- Verfolgen Sie den Live-Stream: Die Einführung, die Präsentation der Forschungsprojekte und die Podiumsdiskussion Diskussion des Symposiums, die über touchingmargins.com übertragen werden
- Nehmen Sie am Zoom-Meeting teil: Nehmen Sie an zusätzlichen (nicht übertragenen) Gruppenübungen teil, treten Sie direkt mit den Referenten in Kontakt, stellen Sie Fragen und teilen Sie Ihre Anliegen mit. Die
- Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt. Für die Vorregistrierung schreiben Sie bitte eine E-Mail mit Ihrem vollständigen Namen an annachwial@gmail.com
Das detaillierte Programm wird in Kürze auf der Website touchingmargins.com veröffentlicht.
In Zusammenarbeit mit DEUTSCHES ZENTRUM DES INTERNATIONALEN THEATERINSTITUTS (ITI), Mediathek für Tanz und Theater
Unterstützt:
Gefördert durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ - STEPPING OUT, gefördert durch der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Förderprogramm für Tanz.